Reisebericht


Sa 02.10.2021 I – Cremona SP
Los geht es.
Eigentlich waren wir sehr früh schon wach. Aber irgendwie wird es einfach immer 10 Uhr bis wir los fahren.
Diese Reise startet etwas anders als üblich. Beim My Stop Zürich steigt unser Freund und ehemaliger Schlagzeuger der Band Untrue zu. Mike ist seit einiger Zeit in der Welt unterwegs, meist zu Fuss oder per Autostopp. Und er wollte nach coronabedingter Zeit in der Schweiz weiter nach Sizilien. Und so hat es perfekt gepasst, ihn ein Stück weit mitzunehmen. Auch wenn es für uns erst etwas ungewohnt war, zu dritt zu reisen. Mike ist aber so unkompliziert und ein so angenehmer Mitreiser der viel zu erzählen hat und auch immer wieder zum Nachdenken anregt, dass es einfach ganz wundervoll war.
Ich wollte es nicht gleich bei den ersten Zeilen erwähnen, aber da ist ja noch diese Pandemie. Ich war der Meinung, alle nötigen Papiere zusammen zu haben. Aber wer weiss das schon. Das ändert ja alles ständig. So waren wir froh, als wir mit wenig Stau über den Zoll in Italien war und überhaupt niemand sich für irgendwelche Papiere interessiert hat.
Als wir in Cremona angekommen sind, war es schon am eindunkeln. Cremona haben wir uns ja schon bei unserer letzten Reise angesehen – ein schöner Ort!
Der Platz war perfekt für uns, konnte man ganz offiziell auch ein Zelt aufstellen. Als alles soweit versorgt waren und das Zelt stand, war es schon dunkel. Wir stossen mit dem Gastgeschenk-Champagner an und essen die bereits vorgekochte Kürbissuppe. Quasi Resteverwertung aus dem Garten. Was für ein schöner Start der Reise. ↑

So 03.10.2021 I – Silvi
Weiter geht es Richtung Bari.
Der geplante Mittagsplatz “I-Fano” ist leider abgesperrt. Das wäre ein ganz toller Platz, aber nun kann man nicht auf das grosse Gelände am Meer fahren, weil da Steine stehen. In der Saison kommen die vermutlich wieder weg. Und so finden wir einen Platz unter einer Brücke mit Fussweg zum Meer. Hier ist aber recht viel los und nicht wirklich Raum, damit die Hunde rennen können. Aber dennoch, endlich wieder dem Meer Hallo sagen.
Der Abendplatz ist gut zu finden, aber nicht leicht anzufahren. Die Einfahrt ist schmal und rundum ungewöhnlich hohe Randsteine. Mal sehen wie wir da wieder weg kommen. Aber wo man reingekommen ist, kommt man meist auch irgendwie wieder raus. Ich bin so müde, dass ich noch nicht mal das Meer gucken mag. Und die Männer holen bei der Pizzeria das Nachtessen. Lecker kleine Pizzas, welche die Jungs da erbeutet haben. Und hinter dem Womo kann Mike dann auch sein Zelt aufstellen. ↑
Mo 04.10.2021 Bari Hafen
Schon geht es ans letzte Risestück in Italien. Die Sonne scheint, es wird wärmer, und es hat unglaublich viel Müll überall. Doofe Aufzählung ich weiss. Aber irgendwie ist es das, was gerade auffällig ist.
Bei schönstem Wetter sind wir recht früh schon in Bari. Ich mache mich mit allen Papieren auf den Weg die Tickets zu holen. Das ist gut 15 Minuten Marsch und auf dem Gelände die ersten Strassenhunde, welche zwischen all den LKWs auf den Strassen rumlaufen. Ich stelle mich an eine Schlange und merke irgendwann, dass diese schicken Menschen mit viel Gepäck wohl ein anderes Ziel haben. Ein Kreuzfartschiff ist wohl ihr Ziel.
Nach einiger Zeit dannden richtigen Eingang gefunden. Körpertemperaturmessung mit Gesichtsscan um rein zu kommen – die Welt hat sich irgendwie verändert. Und das eine Zertifikat von Jürg zum Glück noch aufs Handy nachgeschickt bekommen. Alles i.O., Tickets in der Hand und wieder zurück.
Hanfengelände sind ja wie man hört nicht unbedingt die Orte, wo man sein Wohnmobil alleine stehen lassen sollte. Schön hielt Mike die Stellung, und wir konnten uns noch etwas Bari ansehen.
Dann noch Zugticket buchen für Mike und dann hiess es schon Abschied nehmen. Wann wir uns wohl wieder sehen? Vielleicht führt uns unsere Reise ja bald mal nach Sizilien. Für 2022 im Herbst wäre das doch mal eine Idee.
Wir stellten dann fest, dass man um mit dem Auto aufs Hafengelände zu kommen 3 Kilometer wieder raus aus der Stadt muss und wieder zurück an den Punkt auf der anderen Seite des Zauns. Als wir beim Schiff ankommen, werden wir überall durchgewunken und konnten gleich aufs Schiff. Fahrzeug wenden, Rückwärts ganz nahe ran parken, Strom einstecken und Feierabend. Camping on board ist so so genial! Ok, mit den Hunden raus geht fast nicht, die Korridore zwischen den Fahrzeugen und vor allem LKWs sind so schmal, dass man mit 2 Hunden kaum durch kommt. Und dort wo es dann ein bisschen mehr Platz hatte merkte ich , dass dieser Metallschrank die Hundeboxen sind für Hunde ohne Fahrzeug. Plötzlich hat dieser Schrank ganz aufgeregt gebellt. Wie schrecklich, das möchte man keinen Hund antun finde ich. Und erst recht wollte ich diese armen Tiere dort noch mehr aufregen. Also sind wir schnell wieder zurück. Ud die Überfhrt in der Nacht st so kurz, dass die Hunde auch nicht unbedingt raus mussten.

Auch unser Ausflug aufs Schiff wollte nicht so recht klappen. Unsere Schlüsselkarte um wieder runter zu kommen hat nicht funktioniert und so blieben wir einfach unten. In unserem Fliewatuk bei unseren Hunden ist es eh am schönsten!
Di 05.10.2021 G – Pamvotida1
In Igoumenitsa angekommen war es noch früher, dunkler Morgen. Das ist irgendwie nicht die ideale Zeit um in einem Land anzukommen. Durch die Zeitumstellung waren wir unsicher, war es nun 04:30 oder 05:30 Uhr? So oder so, mitten in der Nacht. Wir fahren auf schlecht beleuchteten Strassen aus der Stadt und ich sehe die ersten griechischen Strassenhunde. Noch etwas dünnheutig weil müde erschrecke ich bei jedem Hund am Strassenrand total und mein Prinz natürlich dann auch. Hunde an und auf der Schnellstrasse ist echt nicht gut für meine Nerven.
Am Rande der Stadt dann noch tanken – wow ist dieser Grieche auch um diese Tageszeit freundlich. Der Start mit den Griechen ist schon mal sehr positiv.
Dann fahren wir Richtung Berge. Nun gibt es viele Kurven, dunkle Nacht, keine Beleuchtung mehr und als Zugabe kommt noch richtig dichter Nebel. Gut ist kaum Verkehr. Wir fahren zu “G – Ag. Georgio”, ein Parkplatz bei einer Ruine. Leider ist der Parkplatz mit Gitter versperrt. Da wir aber einfach nur noch ein paar Stunden schlafen wollen und Dunkelheit echt nicht ideal ist, um einen Platz zu suchen, stellen wir uns einfach irgendwo hin, wo wir hoffen nicht zu stören.
Als wir etwa 2 Stunden später aufwachen, liegen mitten auf der Strasse neben uns 2 Hunde – irgendwo im Nirgendwo. Gut, es kommt auch nur so alle halbe Stunde ein Auto, aber hach… jedes Auto das ich höre versetzt mich in Alarmbereitschaft. Mit den Hunden raus wollte ich auch nicht. Alles war für mich noch nicht so richtig einzuschätzen. Sind sie freundlich, auch wenn das Schneegestöber sie anblufft?
Eigentlich wollten wir erst in die Vikosschlucht und uns dann mit unseren Freunden bei den Menteoraklöster treffen. Nun war aber richtig schlechtes Wetter angesagt und sie wären 4 Stunden einen Weg gefahren, um dann bei schlechtem Wetter anzukommen. So haben wir uns entschieden, dass wir uns später bei Ihnen treffen und die Schlucht auslassen und direkt zu den Klöstern fahren.
Wir fahren also weiter in die Berge. Bei Licht und diesem Wetter einfach eine grandiose Landschaft! Es ist so, so schön! Aber auch wenn man auf einem Pass hält, wo weit und breit nichts ist, kommt sicher ein Hund von irgendwo her. Das ist wirklich mehr, als ich es bis jetzt je in einem Land erlebt habe. Und auch mehr als ich es mir vorgestellt habe.
Wir sind schon um die Mittagszeit in Ioannina am See, begrüssen allerlei Vögel, sogar Pelikane und die Hunde, welche hier leben. Die Zufahrt zum Platz ist nicht ganz ohne. Wir haben es uns zu Fuss genau angesehen und so war es machbar. Ja und dann steht man da, alleine mit toller Aussicht und das ist einfach das was wir lieben. Ok, hat etwas viel Schafs- und Gänsehinterlassenschaften aber die Hunde finden das nicht so schlimm. Und dann kommt auch die Frau mit ihren paar Kühen und Ziegen vorbei. Und abends sind dann noch weit weg 2 andere Womos gekommen. Es hat aber so viel Platz, dass wir sie erst beim Morgenspaziergang entdecken. ↑
Mi 06.10.2021 G – Vlachava
Weiter geht es durch die Berge. Ja ich wusste, dass es in Griechenland Berge gibt! Wenn man aber primär die Bilder von Meer und Strand vor Augen hat, ist das irgendwie nicht richtig present im Kopf. Ging mir auch bei Sardinien so. Die Landschaft ist toll, und in den Bergen auch wenig los.
In “G – Analipsi Wasser” füllen wir unseren Tank. Auch hier wieder Hunde, ein paar Welpen und ein Fahrradfahrer, der den vorbeigehenden Hund mit seinem Fahrrad attackiert. Diese Eindrücke muss ich noch etwas für mich ordnen. Noch belastet es mich nachhaltig.
Wir sind schon vor dem Mittag in Kalambaka, dem Ort unterhalt der Klöster. Hier ist trotz Corona ziemlich viel los. Wir finden aber einen Parkplatz und können ein paar Dinge einkaufen. Dann geht es hoch zu den Klöstern.
Ich habe vorher schon einige Bilder gesehen, James Bond war schon vor dieser Kulisse zu sehen, und das alles war schon spannend. Wenn man aber dort ist, ist es noch viel beeindruckender. Wer immer in dieser Ecke ist, muss es sich unbedingt live ansehen. Kein Foto oder Film kann dies wirklich in dieser Art rüber bringen.
Wir sind nicht die, welche jede Sehenswürdigkeit abklappern müssen, aber das lohnt sich auf jeden Fall! Und beim nächsten Mal gehen wir vermutlich auch mal in ein Kloster rein. Diesmal hat es auch wegen Corona nicht ganz gepasst.
Um das Kloster rum ist freistehen ziemlich unerwünscht und der erste Platz “G – Kallitheas” ist nicht so unseres, auch wenn es hier einige Hunde gibt die auf uns warteten.
Wir fuhren dann in die andere Richtung und fanden bei “G – Vlachava” einen ganz wundervollen Nachtplatz. Welch tolle Aussicht, bevor das schlechte Wetter kommt. ↑
Do 07.10.2021 G – Pidna Kolindros
Am Morgen regnet es immer wieder. Die Strassen sind kurvig und die Landschaft wegen des Wetters kaum zu sehen. Wenn der Regen ein bisschen nachlässt, kann ich meine ersten Baumwollfelder sehen. Wie das wohl bei Sonne aussehen würde?
Als Nachtplatz stehen wir an einem Hafen mit 4 süssen jungen Katzen. Es ist ziemlich windig und wir erfahren, dass wirklich sehr heftige Unwetter erwartet werden. Ein Ereignis, dass es so vielleicht noch nie gegeben hat. Wir machen uns richtig, richtig Sorgen – aber seht selber. Unwetterwarnung
Ups, in dem Beitrag heisst es, es besteht Lebensgefahr. Wasser von den Bergen, Medican (Hurrican im Mittelmeer) vom Meer her kommend und wir im Wohnmobil. Was tun? Ein wirklich ungutes Gefühl, wenn man nicht weiss, wo man einigermassen sicher steht. Wind ist das eine, Wasser von den Bergen und Erdrutsche das andere. Wo ist der richtige Ort in einem Land, wo man solche Extremereignisse noch weniger als Zuhause kennt? Wir besprechen uns mit unseren Freunden und entschliessen am nächsten Tag zügig zu ihnen zu fahren. Bei Ihnen im Hafen bei den Fischern hat man sicher die besten Informationen und wenn nötig Unterstützung.
Fr 08.10.2021 Porto Koufo
Bei Regen geht es auf der Autobahn um Thessaloniki rum. Schon beeindruckend auf diese riesige Stadt runter zu blicken. Wir waren ja schon mal hier 2005 mit der Band und Flugzeug. Wer etwas in alten Zeiten stöbern will ein paar Perlen. Auch wenn die Bildqualität nicht so toll ist (ja das war die Zeit wo noch nicht jedes Telefon eine Film- und Fotokamera war), es lohnt sich.
Der Regen hört immer mal wieder auf und wir gehen nochmals einkaufen. Dort lernen wir die schönen weissen Supermarkthunde kennen. In aller Ruhe liegen sie zwischen den Einkaufswagen.

Und dann fahren wir die schmale Strasse runter und dann hechtet ein Lebensmüder Schweizer auf die Strasse. Wobei, er sieht inzwischen sowas von griechisch aus! Welch freudiges Wiedersehen mit Andi und Ruth. Zwar ein Jahr später als geplant, aber sicher genauso schön!
Im Hafen hat es schon einige Wohnmobile und die Plätze an der Hafenmauer sind alle belegt. Der Platz am Ende des Beckens ist für die Hunde ideal, aber die Nacht ist doch etwas windig aber immer noch voll ok.
Sa 09.10.2021 Porto Koufo
Heute ist Markt-und Backgammontag in Sykia. Unser Freund trifft sich dann zum Spiel im Kaffee, und wir besuchen den Markt, schlendern durch den Ort und sehen eine griechische Beerdigung. Wer am Friedhof vorbei kommt und sieht wie viele im 2021 im Verhältnis zu den anderen Jahren gestorben sind, macht sich schon Gedanken.
Auf dem Rückweg sehen wir Kriaritsi Ghost City. Das ist echt Krass, mit welch grosser Kelle hier eine neue Riesenstadt angerichtet wurde. Mit welchem Aufwand wurden hier Strassen, Brücken und Kanalisation gebaut und dann…. dann einfach nix ausser Zerfall. Da hat man nicht einfach an einer Ecke begonnen. Nein über Kilometer wurde gebaut und nun hat es da ein paar Wellblechbuden für Ziegen (und Welpen) und einen Camping. Sich in dem Wirrwar von Strassen ohne Bezugspunkte nicht zu verlieren, ist nicht so einfach. Und einige Strassen sind unterspült oder schon weggeschwemmt. Dennoch mach ich solche Orte, auch wenn ich diese Ressourcenverschwendung einfach unsinnig finde.
Und dann fuhren wir noch durch die Berge oberhalb von Porto Koufo. Da, wo man mit einem normalen Wohnmobil sicher nicht hin kommt. Tolle Landschaft, unglaublich viel Müll und nicht ganz perfektes Wetter. Das mit dem Müll ist wirklich etwas, was als Schweizerin schwierig zu verstehen ist. Traumhafte Orte, endlos zugemüllt. Ich kenne das von Italien – das hier war noch extremer. Und wohl gemerkt, es gibt echt viele Müllcontainer, die auch geleert werden.
Und hier lernen wir auch Smila, Smira oder einfach Mira kennen. Eine so süsse, charmante Junghündin, die sogar mit dem Schneegestöber zurechtkommt. Ja, sie ist wirklich ein Hund zum Verlieben. Nur ist sie eine Herdenschützerin und ich weiss das manche dieser Hunde so wenig glücklich werden bei enger Zivilisation – also natürlich wollen wir sicher nicht noch einen Hund. Aber es ist auch nicht so einfach für unser Herz hinzunehmen, dass sie bei diesem Regen unter dem Womo liegt und beim Nachtessen vor dem Restaurant wartet.
Die Nacht nun an der Hafenmauer war ruhig, auch wenn es stark gewindet und geregnet hat.
So 10.10.2021 Porto Koufo
Die Sonne scheint, wie wundervoll! Wie schöne s doch hier ist, wenn die Sonne scheint. Und so verbringen wir die Zeit einfach in der Sonne, achten darauf, dass wir keinen Sonnenbrand bekommen und Jürg gibt ein Hafenkonzert. ↑
Mo 11.10.2021 Kriaritsi Ghost City
Die nächsten 3 Tage sollte das Wetter wieder etwas ruhiger werden, bevor dann wieder erneut Unwetterwarnung besteht.
Wir machen uns für 2 Nächte auf, die nähere Umgebung zu erkunden. Wir sind es uns ja nicht gewohnt, nicht jeden Tag etwas weiter zu ziehen. Und auch wenn wir die Zeit mit unseren Freunden geniessen, wollen wir doch dieses Land kennenlernen.
Wir fahren nochmals nach Kriaritsi Ghost City und stehen dort am Strand. Das Wetter ist toll und dort lernen wir Smiler (die männliche Version von Smila) kennen und seine Kollege Kater. Die beiden machen mit uns auch einen Strandspaziergang. Es ist schon sehr verblüffend wie schnell die Tier alle Dinge lernen, die uns Menschen in Verzückung versetzen. Es gibt aber auch noch weitere Hunde und Katzen und abends kommt jemand um Katzen zu füttern. ↑
Di 12.10.2021 Sarti
Heute besuchen wir Sarti und schauen uns 2 Plätze Richtung Norden an. Achlada der alte Campingplatz ist nicht mehr zugänglich und der einzige gerade Platz ist vorne beim Hafen, wo aber einiges los ist. Und beim Orangebeach war es irgendwie zu schattig und bei Regen die Zufahrt auch so eine Sache. Das junge Paar vor uns nahm seine Stossstange im Kofferraum nachhause, weil die Strasse ausgeschwemmt war.
Wir fahren noch nach Sykia um uns an 2005 zu erinnern, entscheiden uns aber die Nacht wieder in Sarti zu verbringen. Am Strand stehen ist schon sehr schön. Wenn aber Dauerregen kommt wie vorausgesagt, vielleicht nicht so ideal. ↑
Mi 13.10.2021 – Fr 16.10.2021 Porto Koufu
Die nächsten 3 Tage verbringen wir wieder bei der Hafenmauer, freuen uns am Wiedersehen mit unseren Freunden und Smira. Und auch daran, nur im TV die Bilder der Überschwemmungen und Verwüstungen zu sehen.
Mit unseren Freunden verbringen wir Zeit auf dem Schiff, essen Fondue und Sitzen in der Kantina, wenn wir uns nicht Landparzellen mit Tinyhouse aus Bulgarien angucken, oder Menschen besuchen, die für eine Tierschutzorga Hunde aufnehmen.
Interessant zu erfahren, dass ein Grundstück auf Chalkidiki mindestens 2 oder 4000m2 haben muss, um ein Einfamilienhaus bauen zu dürfen. Sonst kann man max. ein bewegliches Haus ohne Keller darauf stellen. Also perfekt für ein Tinyhouse. ↑
Sa 16.10.2021 G – Epanomi1
Heute heisst es Abschied nehmen. Wir versuchen alle, daraus nicht eine zu grosse Sache zu machen, auch wenn es uns nicht ganz leicht fällt. Smila lassen wir auch zurück, aber unsere Freunde werden im Rahmen des Möglichen für sie gucken. Sie wäre ja am liebsten schon auf dem Schiff eingezogen, geht aber nicht süsse Smila.
Wir fahren los und finden für den Mittag ein schönes Plätzchen am Strand. Hier ist aber recht viel los, scheint ein touristischer Ort zu sein am Ende des Nirgendwos. Aber vielleicht auch einfach, weil es nach langem mal nicht nur regnet?
Den Abend verbringen wir in Epanomi. Nicht an dem Platz, wo wir hin wollten. Aber die Überschwemmungen machten es einfach nicht möglich. Spannend, wie sich der Hundetypus hier verändert. Sah ich schon in 2-3 Vorgärten Deutsche Schäferhunde, scheinen die hier auch auf der Strasse Stehohren und Färbung weitergegeben zu haben. Interessant auch, wie die Gruppen sich den Strand aufteilen, aber bei Gebelle dann gemeinsam zur Stelle sind. ↑
So 17.10.2021 G – Litochoro2
Mittags sind wir in G – Paralia Korinou. Hier ist es fast zu schön, um weiter zu fahren. Aber wir wollen noch ein bisschen was sehen und unsere geplante Route ist natürlich sowieso nicht mehr zu schaffen. Nicht weiter schlimm, ist es ja immer nur ein feiner Leitfaden. Aber doch gibt es noch das eine oder andere, das wir sehen möchten. Das Wetter ist …– na sagen wir mal, es regnet nicht, oder nur selten. Aber seht ihr ja selber auf den Fotos.
Wir schauen uns noch Paralia an. Irgendwie so anders, als das was wir bis jetzt gesehen haben. Sehr touristisch, sehr viele Läden die Handtaschen, Schuhe und Pelz verkaufen und es scheint mir irgendwie russisch zu sein – zumindest stelle ich mir das so vor nach dem was ich aus Filmen kenne. Und wie ich später las, hat mich mein Eindruck nicht getäuscht. Interessant mal kurz in diese Welt einzutauchen, aber wir ziehen dann weiter.
Unser Nachtplatz zu finden war nicht ganz einfach. Nicht weil es nirgends Platz gab, aber G – Litochoro1 p4n war leider unpassierbar, weil auf der schmalen Strasse plötzlich kurz vor dem Ziel ein tiefer Graben war. Hiess dann aber, alles Rückwärts zurück. Beim Nachtplatz dann angekommen standen wir am Wasser, sahen den Fischern zu, begrüssten die Hunde und Gänse und verbrachten eine ruhige Nacht, trotz naher Strasse. ↑
Mo 18.10.2021 138 Buch Rakopótamos
Am nächsten Morgen ging es zum Park Dion. Durchaus einen Ausflug wert, auch wenn man sich den Gang nach rechts sparen kann. Interessant ist die linke Seite, wenn man von Eingang her kommt. Was wie wo ist nicht gut ersichtlich und sie möchten anscheinend, dass man dieses komisch nachgebaute Theater ansieht. Und Corona macht vielleicht auch das Rundgangprinzip wichtig. Da wir mehr oder weniger alleine waren, spielte das aber keine Rolle. Speziell ist, wie ein Grüppchen von Menschen da zufrieden am Grabungen machen ist. Es scheint organisiert, aber auch irgendwie so anders, als man sich das vorstellt.
Und dann geht es weiter in ein Gebiet, wo die Verwüstungen der Unwetter gut zu sehen waren. Boah, das war teilweise schon krass. Auch wenn schon intensiv aufgeräumt wurde, waren die Strassen teilweise nur einspurig passierbar. Und das, obwohl hier mit dem Schneepflug gefahren wurde – nicht für Schnee, sondern für Schlamm und Schutt. Man konnte gut sehen, wie sich das Wasser überall von den Bergen einen Weg zum Meer gesucht hat. Immer der Weg des geringsten Widerstands. Wobei dabei aber eben auch viel Kraft entstanden ist und einfach vieles mitriss. ↑
Di 19.10.2021 G – Achladi
Wir fahren hoch in die Berge und immer noch hat es einige Spuren des Unwetters. Bei G – Sklithro Wasser p4n tanken wir noch Wasser. Auch ein hübsches Plätzchen mitten in den Bergen. Weiter geht es kurz steil runter auf die Ebene. Welch faszinierende Gegend. Weite, auch etwas Einöde und kaum besiedelt. Und es gibt viele Vögel zu sehen. Es gibt aber sogar eine Tankstelle. Und wie freundlich wir dort bedienet werden. Ich sehe meinen ersten Schwarzstorch. Und auch beim See gibt es grosse, kreisende Vögel zu sehen. Leider fehlt mir das Wissen, um diese zu bestimmen. Aber auf jeder Reise gibt es mindestens einen neuen Vogel. Und grad kommt mir eine Freundin in den Sinn, als ich mich über die Feldlärchen freute sah sie mich an und meinte: Du willst jetzt nicht sagen du weisst, was das für ein Vogel ist? Immer wenn ich daran denke muss ich schmunzeln – danke Franziska, für diese freudigen Momente! Der Platz beim See wäre durchaus auch zum bleiben. Zwar ist die Strasse nahe, aber da kommt einzig der Hirte mit den Ziegen vorbei.