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Die Cameron Highlands liegen auf ca. 1500 m.ü.M und sind nach dem britischen Landvermesser William Cameron benannt, der auch den Tee in das Gebiet brachte. Heute sind sie wirtschaftlich wichtig, einerseits wegen der florierenden Landwirtschaft, andererseits wegen des Tourismus. Und so findet man hier viele Gegensätze. Wundervolle Natur und gruselige Gewächshäuser und Touristeninfrastruktur. Wer einen eher ruhigen Ort erwartet wird sicher enttäuscht. Es ist sehr geschäftig und es gibt unglaublich viel Verkehr. Viele Souvenierstände, Tourenanbieter, Restaurants und Cafés. Die Restaurants und Cafés sind abwechslungsreich und richtig gut. Unglaublich angenehm sind die Temperaturen so zwischen 20 – 24° und die Luft, wenn man nicht gerade an der Hauptrasse steht.
Die Anfahrt ist unglaublich schön – vielleicht das Schönste! Man sieht viel Urwald, grandiose Planzen, die wir zum Teil in klein als Zimmerpflanzen kennen. Und es gibt viele typische Behausungen, sehr ursprüngliche Siedlungen und Strassenhunde zu sehen. Aber es ist auch sehr kurvig und wir waren sehr froh, nicht selber fahren zu müssen.
Touren / Besichtigen / Unternehmungen
Wir waren auf einer 5 Stündigen Tour zum Moosy Forest, einer Teeplantage und einer Erdbeerfarm.
Wir haben im Vorfeld einiges gelesen und Filme geguckt und waren recht gut vorbereitet auf das, wie es war. Da wir aber für uns keine praktikable Alternative gefunden haben, haben wir eine solche Tour gebucht.
Wir führen zu neunt, bzw. zehnt in einem Jeep. Erst zu einem Aussichtspunkt in den Teefeldern. Obwohl wir um 8 Uhr gestartet sind, war schon sehr viel los und das Parken hat sicher 10 Minuten gedauert da eng und wenig Platz. Es standen sicher 6 Jeep, ein grösseres Bus, ein Minivan und paar PWs rum. Auf dem Rückweg sind wir nochmals daran vorbei gefahren und niemand war mehr da.
Weiter ging es den Berg Gunung Brinchang hoch zum Mossy Forest. Der Zugang ist nur noch für die 4×4 Jeeps möglich, da irgendwo ein tiefes Loch mit Wasser und der Teil daneben gesperrt. Für mich hat es ein bisschen den Eindruck gemacht, als wäre dies absichtlich, dass eben niemand sonst hoch kommt. Roller und PWs wurden zurück geschickt.
Oben angekommen gab es erst mal eine tolle Aussicht runter Richtung Ipoh. Dann war eine Gebühr von 10MYR fällig, um einen Weg in den Wald laufen zu dürfen. Der Weg war recht hübsch und man konnte die wundervollen Pflanzen sehen und Vögel vor allem hören, selten sehen. Meine App war sich sehr sicher, dass da ein Goldkehl Bartvogel, eine Spechtart zu hören war. Gesehen haben wir auch Kannenpflanzen / Monkey-Cups. Kannenpflanzen sind tropische, fleischfressende Pflanzen. Irgendwo wurde man dann auf einen sumpfigen, glitschigen, eigenartigen Rundtrampelpfad den Hang hoch geschickt. Da hier so viele Menschen waren, musste man nach 2 Schritten wieder 1-10 Minuten warten. Es war fordernd, sich nicht zu nerven. Etwas Besonderes zu sehen gab es eigentlich nicht. Hätten wir das gewusst, hätten wir diesen Trampelpfad ausgelassen.
Wie ich recherchiert habe, gibt es wohl einen recht schönen Weg durch den Wald auf Stegen und Brücken, der aber zurzeit wegen Waldarbeiten gesperrt ist. Das wäre dann sicher kein Vergleich und recht hübsch.
Als wir endlich wieder auf dem Hauptweg waren, war unsere Gruppe weg. Wir wollten noch etwas weiter den Hauptweg laufen aber nein, da wurden wir deutlich darauf aufmerksam gemacht, dass dies nicht möglich ist – ein betonierter, breiter, angenehm zu laufenden Weg in den Wald. Nun denn.
Wieder im Jeep ging es durch die Berge zu den Boh Teeplantagen. Die Fahrt wäre sicher interessant gewesen, aber man hatte im Jeep kaum die Möglichkeit aus dem Fenster zu sehen. Die Fenster waren etwa auf Bauchnabel- bis Brusthöhe. Irgendwann fuhren wir an einem Arbeiter:innendorf vorbei und erfuhren, dass die Arbeiter:inner vorwiegend aus Bangladesch und Nepal kommen.
Bei der Teeplantage angekommen waren wieder sehr viele Menschen. Wer in dem wirklich schönen Teehaus was trinken wollte, musste in langer Schlange anstehen. Es gab noch einen Verkaufsladen und eine kleine Ausstellung mit Film. Der Film war interessant. Durch die vielen Menschen vor dem Raum und auch in dem Raum war aber wenig zu verstehen. Die Bereiche drumrum waren nicht zu betreten. Einzig wenn man eine Treppe Richtung grossen Parkplatz runter ging kam ein Weg durch die Teefelder. Dieser Weg war für uns das schönste des Ausflugs. Wir sahen einige Vögel, wundervolle Vegetation und es war ruhig. Leider mussten wir dann aber wieder zurück.
Zuletzt ging es noch zu einer Erdbeerfarm. Hat mich der Blick in die Landschaft hin und wieder an Almeria erinnert, war hier der Beweis. Plastikgewächshäuser in denen Erdbeeren wuchsen. Der Geschmack soll sich unterscheiden, mehr süss-sauer. Wir haben keine probiert, obwohl es natürlich auch hier einen Verkaufsstand, Restaurant und Kinderspielparadies gab.
Der Rückweg war dann von unglaublichem Stau geprägt. Ich hatte zwar davon gelesen, aber das war wirklich krass. Durch die Dörfer eine nicht endende Kolonne.
Ihr habt es meinen Zeilen sicher schon angemerkt, es war nicht nur ein tolles Erlebnis. Würden wir es wieder tun? Vermutlich schon, einfach weil wir keine bessere Möglichkeit kennen, die wenigen tollen Ecken zu sehen.
Wir haben von den Trails gelesen, die man selbständig machen kann. Die sind echt hart und steil und extrem glitschig. Wir haben auch nicht die richtigen Wanderschuhe dabei und wenn ich lese, dass jeder sich paar Mal hingelegt hat, vergeht mir etwas die Lust. Wir haben uns den Einstieg für den Trail 10 angeguckt und der war echt krass. Steil und kaum zu sehen und man hatte den Eindruck ohne Machete geht nix. Solltet ihr einen Trail machen wollen, habe ich hier eine gute Liste gefunden. Meist wird geschrieben, man soll nur mit Guide auf Tour gehen. Sagt zumindest in eurem Hotel Bescheid.
Einen Roller mieten bei dem Verkehr und der Fahrweise lieber nicht und man kommt auch nicht in den Moosy Forest. Vielleicht eine andere Teeplantage besuchen, aber mit welchem Fahrzeug? Die Strecken sind echt weit und man ist natürlich nicht an den Individualbesucher interessiert.
Was das gute an unserer Tour war, wir haben alle Dinge mit Tieren ausgelassen. Es gibt noch eine Bienenfarm. Da kann man dann anscheinend Honig aus China kaufen. Und eine Schmetterlingsfarm, wo auch noch andere Tiere, unter für meine Augen gruseligen Umständen, eingesperrt sind. Es gibt auch eine Schaf Zuflucht – die Bilder möchte man eher nicht sehen.
Auf den Bildern ist zu sehen, warum wir die Tour vermutlich dennoch machen würden. Die Landschaft ist wirklich grossartig.
Wer mit guten Wanderschuhen unterwegs ist, der findet bei dieser Organisation vermutlich eine gute Möglichkeit einen etwas anderen Blick auf die Gegend zu bekommen.
Essen
Was für ein grossartiges Lokal. Es gibt eine vielfältige Karte mit sehr unterschiedlichen Gerichten und Geschmäcker. Auch die Saucen zum Naan sind super. Versucht unbedingt das Bananen Honig Naan als Dessert, auch zum Mitnehmen. Und auch hier wird man schon beim vorbei gehen nach einem Besuch noch freundlicher begrüsst. Grosse Europäer fallen halt etwas auf.
Scott’s Cafe
Uns war nach europäische Küche. Die Pasta Carbonara, die man auch ohne Fleisch bestellen konnte, war sehr gut, wenn auch nicht sehr authentisch. Es war mehr eine Käserahmsauce. Die Pizza war eher eine durchschnittliche Tiefkühlpizza.
Ein ganz wundervolles Cafe mit Scones, French Toast, leckeren Kuchen und Cafe. Es befindet sich etwas versteckt im oberen Stock mit schöner Aussicht. Beim ersten Besuch waren sie etwas ruppig aber es war auch wirklich viel los. Als wir wieder kamen waren sie so herzlich und beim dritten Mal fühlten wir uns schon fast als Teil der Familie. Für uns ein perfektes Mitstücklokal wo ein Scone weniger als die Hälfte von anderen Orten kostet. Und ja wir fanden sie auch besser.
Auch ein hübsches Cafe, dass noch am Mittag Frühstücksdinge serviert. Die Inhaberin ist äusserst freundlich und das Essen gut. Es ist einfach teurer, vermutlich wegen der Lage.
Unterkunft
Fathers‘ Guesthouse
Unsere Unterkunft war vom Busbahnhof gut zu erreichen und recht angenehm, sehr sauber und freundlich. Es gibt gefiltertes Wasser, eine Küche und Gemeinschaftsbereiche – man darf aber alles nur ohne Schuhe betreten. Da Deepavali war, war es etwas teurer und vor allem war in der Ecke ein Hotspot von extremfeuerweksbegeisterten Männern. War das ein Krach bis morgens um 2. Ansonsten wäre es vermutlich eine eher ruhige Ecke. Ein anderes Problem der Unterkunft sind die automatisch schliessenden Türen die enorm zu knallen und es durchs ganze Haus halt. Ab 6 Uhr, wenn die ersten zur Sonnenaufgangstour gehen, war an schlafen nicht mehr zu denken.
4 Nächte CHF 120 = CHF 30.00 / Nacht
Anreise
Wir sind von KL mit dem Bus hoch auf. Das war eine wirklich sehr schöne, angenehme Busfahrt die gut 4-5 Stunden dauert. In KL muss man wieder erst an den sehr modernen Busbahnhof. In den CH hält der Bus in Tanah Rata an der Hauptstrasse. Von dort aus war bei den niedrigen Temperaturen der Weg zu unserer Unterkunft, die am anderen Ende des Orts etwas Ausserhalb lag, auch gut mit Rollkoffer zu machen.
Busticket KL – CH eine Person CHF 12.10 / Person
Fazit
Würden wir die Cameron Highlands nochmals besuchen?
Nicht ganz einfach zu beantworten. Die Fahrt hierher ist wirklich schön! Und es ist hier angenehm kühl – also für uns perfekte Sommertemperaturen mit 24 / 16°. Das Örtchen ist sehr touristisch, aber irgendwie witzig und es gibt echt tolles Essen hier. Also wir würden sagen, kann man machen, muss man aber nicht. Müssten wir uns zwischen Malakka und CH entscheiden, dann sicher Malakka.
Weitere Infos und Eindrücke wie immer bei Pingu
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